Heute teste ich ein extrem, preiswertes Mikrofonset für 40 Euro (im Sale auch 30 Euro). Es handelt sich dabei um das AUKEY GD-G1.
Lieferumfang
Der Lieferumfang ist sehr umfangreich:
- Mikrofon
- Mikrofonarm
- Splitterkabel
- XLR zu Klinke Kabel
- Anleitung
- Spinne
- Tischklemme
- Popschutz aus Schaumstoff
- Popschutzarm
Wie immer gibt es ein ausführliches Testvideo mit Testaufnahmen (ab 12:50)
Mikrofonarm, Setup und Zubehör
Zuallererst habe ich den Popschutz(Schaumstoff) auf das Mikrofon aufgezogen. Anschließend habe ich das Mikrofon in die Spinne geschoben. Dazu müssen die beiden Metallklammern an der Seite der Spinne zusammengedrückt werden. Dadurch öffnet sich der Innenbereich und das Mikrofon kann eingeschoben werden. Der Umfang des Mikrofons beträgt 14 cm. Falls ihr irgendwann auf die Idee kommen solltet ein anderes Mikrofon einzuschieben ist dies wichtig zu wissen.
Als nächstes habe ich die Spinne samt Mikrofon auf das Gewinde am Mikrofonarm geschraubt. Ich empfehle euch allerdings erst die Spinne auf zuschrauben und dann das Mikrofon einzuschieben. Ich habe es genau andersherum gemacht und das ist etwas umständlicher. Als nächstes habe ich die Klemme an den Tisch geschraubt. Je dicker die Tischplatte ist, desto besser hält die Klemme, da die seitliche Auflagefläche dann größer ist. Zieht die Klemme nicht zu stark an, denn sonst könnt ihr das Metall verbiegen!
Der Arm hat in der Klemme etwas Spiel, wenn man gegen ihn drückt(siehe Video). Das ist an sich aber nicht weiter schlimm. Meine Tischplatte ist relativ dünn. Ich empfehle euch bei dünnen Tischplatten ein extra Brett dazwischen zuschieben um die Stabilität zu erhöhen.
Jetzt kann ich den Mikrofonarm oben in das Loch der Klemme stecken. Die Schraube an der Seite der Klemme ist dazu da, den Arm etwas zu fixieren. Zieht man diese Schraube an, so lässt sich der Arm etwas schwerer schwenken. Eine 100% Fixierung ist aber nicht möglich und meiner Meinung auch nicht nötig.
Vorne am Arm gibt es zunächst einmal eine Schraube um den Bolzen um bis zu 180° zu drehen. An der Spinne selbst gibt es dann auch nochmal eine Schraube mit Gelenk. Am Arm selbst gibt es eine weitere Schraube und wenn wir diese lösen lässt sicher Arm nach oben und unten neigen. Der Arm kann aber auch langgezogen werden, wobei sich das Gelenk, nahe an der Klemme, auch bewegt. Der Arm lässt sich so in nahezu jede benötigte Position bringen. Der Arm kann auch geschwenkt werden(360°). Der Arm erfüllt seinen Zweck auf jeden Fall, auch wenn er nicht den ultra stabilsten Eindruck macht. Für diesen Preis kann man das auch nicht erwarten. Ich empfehle euch den Arm immer vorsichtig zu bewegen und nicht zu stark zu hebeln.
Der Bolzen an dem die Spinne befestigt wird, hat mir zuerst etwas Sorgen gemacht, wenn ich das Mikrofon auf den Kopf stelle. Allerdings habe ich dann gesehen, dass der Bolzen oben dicker wird, und so auch nicht aus der Klemmhalterung rutschen kann. Diesen Mikrofonarm gibt es im Übrigen auch einzeln und von vielen anderen Anbietern zu kaufen und einzeln er kostet dann schon ca. 15-25 Euro.
Im Lieferumfang lag noch ein zweiter Popschutz bei. Diesen kann man alternativ zum Schaumstoff Überzieher nutzen. Der Popschutz hat dabei eine Klemmhalterung. Er kann mit dieser also einfach an den Arm geschraubt werden. Dank des flexiblen Arms kann er nun flexibel positioniert und bei Bedarf auf weggeklappt werden.
Anschlussmöglichkeiten
Das Mikrofon kann auf mehrere Arten angeschlossen werden. Die erste Möglichkeit ist das beiliegende XLR auf Klinkekabel zu nutzen um das Mikrofon an den PC anzuschließen. Die zweite Möglichkeit ist das beiliegende Splitterkabel für mobile Geräte. Hier wird auch das XLR auf Klinkekabel genutzt und dann in das Splitterkabel eingesteckt. Zu guter Letzt kann das Mikrofon aber auch mit einem reinen XLR-Kabel angeschlossen werden. Dazu wird aber ein USB-Audiointerface oder Mischpult mit Phantomspannung benötigt. Ich selbst besitze das Behringer UMC22, welches momentan ca. 39 Euro kostet.
Ich empfehle euch dieses Mikrofon mit einem solchen USB-Interface mit Phantomspannung zu nutzen, da dies die beste Tonqualität bringt.
Mikrofontests
Ich habe die Mikrofontest mit allen drei Anschlussmöglichkeiten durchgeführt. Alle diese Testaufnahmen findet ihre im Video oben ab Minute 12:46.
1.) Anschluss per XLR-Klinke am PC - Windows
Mit Rauschminderungsfilter ist die Qualität für diesen Preis gut. Besser als bei vielen Headsets die ich kenne.
2.) Smartphone - Aufnahme mit Verstärkung - Smart Voice Recorder
Hier gibt es ein Störgeräusch auf meinem Moto G5. Der Hersteller weist auf der Amazonseite aber auch darauf hin, dass das Mikrofon nicht für Smartphones geeignet ist. Außerdem steht dort, dass es nicht für MAC OS geeignet ist.
3.) Behringer UMC22 mit 48V Phantomspeisung
Hier gibt es die beste Tonqualität. Dank der Phantomspeisung kann man sich auch vom Mikrofon entfernen und ist immer noch laut genug. Ich habe es mit ca. 20-30 cm getestet.
Abschließend kann gesagt werden, dass das Mikrofon die beste Tonqualität liefert, wenn es mit 48V Phantomspannung und einem Audiointerface/Mischpult betrieben wird. Alternativ gibt auch simple Phantomeinspeisungs-Adapter und diese kosten um die 20 Euro. Ich empfehle euch aber eher ein Audiointerface wie das Behringer UMC22. Dieses ermöglicht dann auch eine reine XLR-Verbindung. Die 20 Euro mehr sind es wert.
Bei der Aufnahme am Smartphone war ein Störgeräusch zu hören. Ich vermute hier aber, dass dies durch mein Smartphone und die benötigte Mikrofonverstärkung der App ausgelöst wird. Ohnehin ist es meiner Meinung nach auch Blödsinn ein Kondensatormikrofon an ein Smartphone anzuschließen. Wenn ihr ein Mikrofon fürs Smartphone sucht, dann schaut euch meinen Test zum Tonor Lavalier-Mikrofon an.
Ich habe aber auch noch eine Aufnahme in Audacity(kostenlos) bearbeitet. Dabei habe ich das Rauschen entfernt, alles Normalisiert, einen Kompressor angewendet und einen Equalizer darübergelegt. Der Klang kann sich dann wirklich sehen lassen. Die Aufnahme findet ihr auch wieder im Testvideo.
Technische Daten
Modell: GD-G1
Richtcharakteristik: Kardioide
Frequenzgang: 20Hz-20KHz
Empfindlichkeit: -32dB ± 3dB
Ausgangsimpedanz: ≤100Ω
Lastimpedanz: ≥1000Ω
Äquivalenter Geräuschpegel: ≤20dBA (IEC 581-5)
Maximale Schalldruckpegel: 130dB (THD ≤1,0% bei 1Khz)
Gewicht des Mikrofons: 218
Armlänge 70 cm. Ein Teil ist ca. 35 cm lang.
Mein Fazit
Für einen Preis von 40 Euro kann ich hier wenig kritisieren. Viele der Zubehörteile kann man auch einzeln auf Amazon erwerben und ich habe das mal kurz zusammengefasst:
- Arm: 15-25 Euro: Mikrofonarme anzeigen
- Spinne: 11 Euro
- XLR-zu-Klinke: 5 Euro
- Popschutzarm: 8 Euro
- Popschutz-Schaumstoff: 5 Euro
Alleine das Zubehör ist also so gut wie 40 Euro wert. Zu diesem Preis hätte ich viel Plastik erwartet, dem ist aber nicht so. Das Spinnengerüst sowie die Popschutzklemme sind aus Metall. Auch der Mikrofonkorpus sowie der komplette Mikrofonarm und die Tischklemme sind aus Metall. Für diesen Preis insgesamt mehr als ich erwartet habe.
Um die maximale Tonqualität herauszuholen wird die sogenannte Phantomspannung von 48V benötigt. Die Phantomspannung sorgt aber auch dafür, dass man dann nicht so nahe mit dem Mund ans Mikrofon heran muss. So kann das Mikrofon beim zocken dann problemlos 20-30 cm vom Mund weg seitlich positioniert werden. Ich zocke mit einem Funkkopfhörer und dem GD-G1 im Abstand von 20 cm. Wenn ich nicht zocke, dann drehe ich das Mikrofon einfach nach rechts weg. Die Tonqualität reicht fürs zocken und fürs Teamspeak definitiv aus und das Preis- Leistungsverhältnis ist hier wirklich gut. Aber ihr habt die Testaufnahmen im Video ja selbst gehört und könnt die Tonqualität deswegen selbst bewerten bzw. entscheiden ob euch diese ausreicht.
Ich finde das Mikrofon unter Berücksichtigung des Zubehörs und des Preises gut. Selbst wenn ich mir ein neues Mikrofon kaufen sollte, kann ich das Zubehör noch gut mit dem neuen Mikrofon weiterbenutzen.
Wer jetzt sagt, ich habe kein wirkliches Budgetlimit und will bessere Qualität, dem kann ich auch den Rode PSA1 Mikrofonarm und ein Rode NT1 empfehlen. Allerdings benötigt ihr auch hier ein Audiointerface mit 48V Phantomspeisung. Wem das Behringer UMC22 auch hier nicht genügt, der kann sich auch gerne das Focusrite Scarlett anschauen. Ein solches Setup kostet allerdings auch ca. das Zehnfache bzw. ca. 400 Euro. Hier ein paar Links zu den erwähnten Produkten mit den aktuellen Preisen.
Das war ein weiterer Test von mir und ich hoffe er hilft dir weiter.
Spinne Gewinde
Hallo
Welchen Durchmesser hat das Gewinde der Spinne?
Würde gerne ein Stativ verwenden und müsse das vorher wissen.
Vielen Dank
Das ist das typische
Das ist das typische Standardgewine. Ist beim Stagg PGT 80 auch so. Der Durchmesser des runden Metalls ist da 2 cm.